Allergien sind ein vielschichtiges und manchmal rätselhaftes Thema. Für Menschen, die bereits an einer Allergie leiden, können Kreuzallergien eine zusätzliche Herausforderung darstellen. Kreuzallergien treten auf, wenn das Immunsystem auf ähnliche Proteine in verschiedenen Substanzen reagiert, auch wenn diese Substanzen unterschiedlicher Herkunft sind. Dies kann dazu führen, dass Menschen, die bereits an einer Allergie leiden, plötzlich auf vermeintlich harmlose Auslöser reagieren.

Was sind Kreuzallergien?

Kreuzallergien sind allergische Reaktionen, die auftreten, wenn das Immunsystem auf Proteine in einem Allergen reagiert und dann ähnliche Proteine in anderen Substanzen als Gefahr identifiziert. Dies geschieht, weil diese Proteine strukturell ähnlich sind und das Immunsystem Schwierigkeiten hat, zwischen ihnen zu unterscheiden.

Ein häufiges Beispiel für Kreuzallergien sind Reaktionen auf Pollen und bestimmte Lebensmittel. Menschen, die gegen bestimmte Pollen allergisch sind, können auch auf Lebensmittel reagieren, die ähnliche Proteine enthalten. Dies wird als „Pollen-Lebensmittel-Syndrom“ bezeichnet und ist ein gutes Beispiel dafür, wie Kreuzallergien auftreten.

Bitte beachten Sie, dass Kreuzallergien individuell sind und nicht jeder, der gegen ein Allergen allergisch ist, zwangsläufig auf ein kreuzallergenes Allergen reagiert. Die Wahrscheinlichkeit von Kreuzallergien hängt von verschiedenen Faktoren ab, einschließlich der genetischen Veranlagung einer Person.

Häufige Auslöser von Kreuzallergien

Kreuzallergien können durch eine Vielzahl von Auslösern verursacht werden, aber einige sind häufiger als andere. Zu den häufigsten Auslösern von Kreuzallergien zählen:

1. Pollen

Pollen von Bäumen, Gräsern und Kräutern sind bekannte Auslöser von Kreuzallergien. Menschen, die allergisch auf bestimmte Pollenarten reagieren, können auch auf Lebensmittel reagieren, die ähnliche Proteine enthalten. Zum Beispiel können Birkenpollenallergiker auf Äpfel, Karotten oder Sellerie reagieren.

2. Latex

Menschen, die eine Latexallergie haben, können auch auf bestimmte Lebensmittel reagieren, da Latexallergene ähnliche Proteine wie einige Lebensmittel enthalten. Zu den potenziellen kreuzallergenen Lebensmitteln gehören Bananen, Avocados, Tomaten und Kartoffeln.

3. Hausstaubmilben

Hausstaubmilbenallergien können zu Kreuzallergien mit bestimmten Meeresfrüchten führen, insbesondere Schalentieren wie Garnelen, Krabben und Hummer. Dies wird oft als „Milben-Schalentier-Syndrom“ bezeichnet.

4. Lebensmittel

Einige Lebensmittel können Kreuzallergien mit anderen Lebensmitteln auslösen. Zum Beispiel können Menschen, die allergisch auf Haselnüsse sind, auch auf andere Nüsse wie Mandeln oder Walnüsse reagieren.

Nicht jeder, der auf ein Allergen allergisch ist, reagiert auch zwangsläufig auf kreuzallergene Substanzen. Die Entwicklung von Kreuzallergien hängt von der individuellen Immunreaktion ab. Dennoch ist es sinnvoll, sich der potenziellen Kreuzallergien bewusst zu sein, insbesondere wenn bereits eine Allergie vorliegt.

Symptome von Kreuzallergien

Die Symptome von Kreuzallergien können von Person zu Person unterschiedlich sein und hängen oft von der Art des Allergens und der individuellen Immunreaktion ab. Hier sind einige der häufigsten Symptome von Kreuzallergien:

  1. Mund- und Rachenreizungen: Zu den häufigsten Symptomen gehören Juckreiz, Schwellungen oder Brennen in Mund und Rachen, insbesondere nach dem Verzehr bestimmter Lebensmittel.
  2. Augenbeschwerden: Dies können juckende, tränende oder gereizte Augen sein.
  3. Niesen und verstopfte Nase: Ein häufiges Anzeichen für Kreuzallergien sind allergische Reaktionen der Atemwege, die Niesen, eine laufende oder verstopfte Nase und Husten verursachen können.
  4. Hautreaktionen: Einige Menschen entwickeln Hautausschläge, Nesselsucht (Urtikaria) oder Ekzeme als Reaktion auf kreuzallergene Substanzen.
  5. Magen-Darm-Beschwerden: Magen-Darm-Symptome wie Übelkeit, Bauchschmerzen oder Durchfall können bei einigen Menschen auftreten.
  6. Anaphylaxie: In seltenen Fällen kann eine schwere allergische Reaktion, bekannt als Anaphylaxie, auftreten. Dies ist eine lebensbedrohliche Notfallsituation, die sofortige medizinische Behandlung erfordert und Symptome wie Atemnot, Schwellungen des Gesichts oder der Kehle, niedrigen Blutdruck und Bewusstseinsverlust umfassen kann.

Die Symptome von Kreuzallergien können Minuten bis Stunden nach dem Kontakt mit dem kreuzallergenen Allergen auftreten und können in ihrer Intensität variieren. Um die Symptome richtig zu bewerten ist es wichtig, bei Verdacht auf eine Kreuzallergie medizinischen Rat einzuholen.

Diagnose von Kreuzallergien

Die genaue Diagnose von Kreuzallergien ist entscheidend, um allergische Reaktionen zu verhindern und die Lebensqualität zu verbessern. Hier sind einige wichtige Schritte bei der Diagnose von Kreuzallergien:

  1. Anamnese und körperliche Untersuchung: Ihr Arzt wird eine ausführliche Anamnese durchführen, um Ihre Symptome und mögliche Auslöser zu verstehen. Eine körperliche Untersuchung kann ebenfalls Hinweise liefern.
  2. Hauttests: Hauttests wie der Prick-Test oder der Scratch-Test können verwendet werden, um herauszufinden, auf welche Allergene Sie reagieren. Kleine Mengen allergener Substanzen werden auf die Haut aufgetragen, und dann wird die Haut leicht eingeritzt, um zu sehen, ob eine allergische Reaktion auftritt.
  3. Bluttests: Blutuntersuchungen können durchgeführt werden, um spezifische Antikörper gegen bestimmte Allergene zu identifizieren. Der IgE-Bluttest ist ein Beispiel dafür.
  4. Provokationstests: In einigen Fällen kann Ihr Arzt einen Provokationstest empfehlen. Dabei wird das verdächtige Allergen unter ärztlicher Aufsicht verabreicht, um festzustellen, ob eine allergische Reaktion auftritt.

Behandlung von Kreuzallergien

Die Behandlung von Kreuzallergien zielt darauf ab, allergische Symptome zu lindern und schwerwiegende Reaktionen zu verhindern.

Im Folgenden finden Sie einige wichtige Aspekte zur Behandlung und des Managements von Kreuzallergien:

  1. Antihistaminika: Antihistaminika sind Medikamente, die bei der Linderung von Symptomen wie Juckreiz, Niesen und Hautausschlägen helfen können. Sie sind in rezeptfreier Form und auf Verschreibung erhältlich.
  2. Nasensprays: Bei Nasenbeschwerden wie verstopfter Nase können Nasensprays mit abschwellender Wirkung verschrieben werden, um die Atmung zu erleichtern.
  3. Epinephrin: Menschen mit schweren Kreuzallergien, insbesondere wenn sie zu anaphylaktischen Reaktionen neigen, sollten immer eine Epinephrin-Injektion dabei haben und wissen, wie sie sie anwenden müssen.
  4. Immuntherapie: In einigen Fällen kann eine allergenspezifische Immuntherapie (Hyposensibilisierung) empfohlen werden. Dies beinhaltet die schrittweise Exposition gegenüber dem Allergen, um die Toleranz des Immunsystems zu erhöhen.
  5. Managementplan: Ein individueller Allergiemanagementplan ist entscheidend. Er sollte Informationen darüber enthalten, wie im Falle einer allergischen Reaktion
  6. Ernährungsberatung: Bei Kreuzallergien im Zusammenhang mit Lebensmitteln kann eine Ernährungsberatung hilfreich sein, um sicherzustellen, dass die Ernährung ausgewogen bleibt und keine wichtigen Nährstoffe fehlen.

Die richtige Behandlung und das Management von Kreuzallergien sind entscheidend, um allergische Reaktionen zu kontrollieren und die Lebensqualität zu erhalten. Es ist wichtig, dass Sie im Falle einer Kreuzallergie eng mit einem Allergologen oder Immunologen zusammenzuarbeiten, um die besten Strategien für Ihre individuellen Bedürfnisse zu entwickeln.

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